Ein kleines Kurzporträt...
Im
Jahre 1960 in der ehemaligen Bundeshauptstadt zu
Bonn
erblickte ich das Licht der Welt, wuchs in der wunderschönen Kleinstadtidylle
des Voreifelstädtchens Rheinbach auf.
Umgeben von einem mich wohlbehütendem Spießbürgertum, was dafür sorgte, dass Trends der 70`ger und 80´ger Jahre wohl filtriert an uns heranwachsende, im Wald herumstromernde Bengels weitergereicht wurde.
Erst zur Realschule marschiert und dann, meinem Karrierewillen folgend, auf das Gymnasium gewechselt. Abitur gemacht, aber irgendwie noch keinen richtigen Plan gehabt, was ich denn nun beruflich machen wollte.
Natürlich, wie es sich für so kleine Örtchen gehört, war ich auch vereinsmäßig aktiv. Selbstverständlich war ich auch christlich in die Gemeindearbeit fest eingebunden. Was mir auch viel Freude bereitete und mich deutlich prägte. Und nicht nur das, nein auch kommunalpolitisches Engagement war meinerseits angesagt. Nur diese hinterließ eher negative Prägespuren in meinem ICH zurück.
Nach
dem ABI studierte
ich fürs erste Lehramt, Sekundarstufe II. Fächer: Geographie und Theologie. Fand
da aber nicht so ganz meine Heimat, wechselte die Studienrichtung und wurde
Diplom Pädagoge.
Nach
dem Studienabschluss galt es Theorie in praktisches Handeln umzusetzen und den
eigentlichen Lernprozess zu vollziehen. So wirkte ich anfangs in einem
Heim
für schwerstmehrfachbehinderte Kinder als pädagogischer Mitarbeiter, wechselte
von dort in Einrichtungen der stationären Jugendhilfe als pädagogischer
Mitarbeiter in Heimen für verhaltensauffällige Jugendliche.
Die härteste Erprobung des theoretischen aber auch praktischen
Wissens warst Du, Daniel. Ich übernahm die Pflegschaft eines Jugendlichen. Nicht
leicht. Nein! Ganz und gar nicht. Es war die Herausforderung! Drogen,
Kriminalität, Gewalt, waren Bestandteile die uns wachsen ließen. In den sechs
Jahren wuchsen wir beide, lernten voneineander. Vertrauen, da sein, nicht
weglaufen, auch wenn dies so manches mal einfacher erschienen wäre, war das, was
uns prägte. Aus Pflegschaft entwuchs eine echte Vater-Sohn-Beziehung, die auch
heute noch echten Bestand hat. Ja! Auch damals war ich schon Schrankschwul. Doch
in ihm sah ich nun den, den er für mich war: Ein SOHN.
Mit Mut und Elan gründete ich einen eigenen Verein zur Förderung der Kinder- und Jugendhilfe. Doch politisches Kalkül, Missgunst im Vorstand, und Veruntreuung von Vereinsgeldern durch zwei Vorstandsmitglieder führten letztendlich zum Konkurs.
Ich
hatte die Nase voll und wechselte in die freie Wirtschaft. Dort arbeitete ich in
verantwortlichen Positionen als freier Mitarbeiter, später als gut dotierter
Angestellter. Aber trotz des Erfolges, war es nicht das, was ich wollte.
Ich brauchte eine Auszeit, die ich mir auch gönnte.
Ich
verfasste meinen
ersten Roman.
Doch als noch namensloser Kleinkünstler kann man davon leider nicht leben. Somit
bin ich seit 2005
freiberuflicher Dozent in der Erwachsenenbildung und arbeite parallel weiter an
der Kunst meiner
Buchprojekte
Es hat lange gedauert, bis ich den Mut fand mein Comingout zu
vollziehen. Aber nachdem ich es vollzogen hatte, stellte ich fest, dass mir
vieles leichter von der Hand ging.
Endlich fand ich
auch mein Lebensglück, einen Partner, meinen über alles geliebten Thomas,
MATZE.
Doch das Schicksal
spielte seine übelste Karte aus. Mein Mann erkrankte im April 2007, im Alter von
34 Jahren, an einem hoch malignem chondroplastischen Osteosarkom, der ihm in
kürzester Zeit, den linken Oberkiefer, die Nebenhöhle, Kieferhöhle,
Nasenscheidewand, das linke Auge und zum Schluss das Leben nahm. Wir haben 20
Monate gemeinsam gekämpft, aber trotz vieler Operationen, Chemotherapie,
Strahlentherapie, trotz seines Lebenswillen, war der Tumor zum Schluss stärker.
Ich habe ihn bewundert, mit welchem Mut, mit welcher, nach
außen gezeigter
Leichtigkeit, er diese schwere Krankheit schulterte. "Mein großer, starker
Mann", nannte er mich immer. NEIN! Matze, das bist, warst DU. Ich bin dankbar,
dass ich bis zum Schluss an deiner Seite habe sein können. Er wird ewig einen
festen Platz in meinem Herzen haben, denn du warst und bist mein Leben.
Nun gilt es wieder allein durchs Leben zu gehen, dabei zu hoffen, dass das Schicksal wieder freudige Lebensfügungen bereit hält.